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EEG-Glossar

 
   
Das nachfolgende Begriffsglossar ist nicht nur für alle „Einsteiger“ in die neurologische Funktionsdiagnostik eine wertvolle Unterstützung. Auch all diejenigen, die schnell und kompetent einen bestimmten Fachterminus suchen, möchten wir mit unserem Service ansprechen. Obschon bei der Zusammenstellung des Glossars mit größtmöglicher Sorgfalt gearbeitet wurde, übernehmen wir keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Zur weiterführenden Literatur empfehlen wir die Originalarbeit „Glossar der meistgebrauchten Begriffe in der klinischen Elektroenzephalographie und Vorschläge für die EEG-Befunderstelllung“ von Herrn Prof. Dr. med. S. Noachtar, Leiter des Epilepsie-Zentrum und der Arbeitsgruppe Schlaf der Neurologischen Klinik des Klinikums Grosshadern der Universität München, dem wir an dieser Stelle nochmals ganz herzlich für seine Unterstützung danken. Unser Dank gilt auch dem Thieme Verlag für das Einverständnis zur Veröffentlichung weiter Teile der Originalarbeit auf unseren Internetseiten.

Bibliografie: S. Noachtar et al.: Glossar der meistgebrauchten Begriffe in der klinischen Elektroenzephalographie und Vorschläge für die EEG-Befunderstelllung ; Klin Neurophysiol 2004; 35: 5-21; Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

                                                 
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Sägezahn-Paroxysmen (saw-toothed bursts):
Bursts (s. dort) von 3-8 hochamplitudigen (100-200µV) steilen Transienten mit einer Frequenz von 4-8 Hz über der Temporalregion bei Frühgeborenen. Syn.: prämatures temporales Theta (premature temporal theta).
 
Sägezahnwellen (saw-tooth waves):
In Serien auftretende negative Wellen von 2-5 Hz über dem Vertex während des REM-Schlafs.
 
Scharfe Welle (sharp wave):
Transient mit scharfer, negativer Spitze und variabler Amplitude, die sich bei normaler Registriergeschwindigkeit deutlich von der Grundaktivität abhebt und eine Wellendauer von etwa 70 - 200 ms, d. h. eine Frequenz zwischen 5 und 14 Hz aufweist. Syn.: Steile Welle. Anmerkung: Der Begriff sollte nur zur Beschreibung epileptiformer Entladungen verwendet werden. Klar definierte physiologische Potenziale (z.B. Vertex- oder Lambdawellen) und steile Transienten bzw. steil erscheinende Einzelwellen, die nicht deutlich von der Grundaktivität abgegrenzt sind, sollten nicht als scharfe Wellen bezeichnet werden. Scharfe (steile) Wellen werden von Spitzen-potenzialen (Spikes) unterschieden, die ähnliche Merkmale aufweisen, aber eine kürzere Zeitdauer haben. Diese Unterscheidung ist rein willkürlich getroffen und dient allein der Deskription. Als Faustregel gilt, dass scharfe Wellen bei einem Papiervorschub von 3 cm/s und unter Benutzung von Tintenschreibern breiter als 2 mm sind, Spikes dagegen 2 mm oder weniger (s. Spikes).
 
Schlafspindel (sleep spindle):
Im Schlaf auftretende Bursts (s. dort) von Wellen einer Frequenz von typischerweise 12-14 Hz (11-15 Hz) mit einem Maximum über der Zentralregion. Die Amplitude schwankt, liegt beim Erwachsenen jedoch meist unter 50 µV.
 
Schlafstadien (sleep stages):
Schlafstadien werden polygraphisch unterteilt. Hierfür sind neben dem EEG weitere Variablen, wie Augenbewegungen und Muskeltonus, erforderlich. Anmerkung: Es gibt verschiedene Schlafstadienklassifikationen (s. Literatur: [4,5]).
 
Schnelle α-Variante (fast α-variant rhythm):
Rhythmus einer Frequenz von 14-20 Hz mit einem Maximum über der Okzipitalregion, gelegentlich alternierend oder vermischt mit α-Rhythmus. Wird durch visuelle Aufmerksamkeit und mentale Aktivierung blockiert bzw. vermindert.
 
Schnelle Welle (fast wave):
Welle mit einer kürzeren Periodendauer als α-Wellen, d. h. über 13 Hz (13/s).
 
Schneller Rhythmus (fast activity):
Jede EEG-Aktivität deren Frequenz oberhalb des α-Rhythmus liegt, d.h. ß- oder γ-Aktivität.
 
Schreiber (writer):
Instrument zum Ausdruck einer EEG-Ableitung. Bei den üblichen Tintenschreibern erfolgt der Schreibvorgang entweder über bewegliche Stifte oder über spezielle Tintendüsen. Bei Kohleschreibern presst ein Metallstift Kohlepapier gegen das durchlaufende EEG-Papier. Digitale EEG-Geräte nutzen z. B. Laserdrucker.
 
Sechs-Hz-Spike-Wave-Komplex (6 Hz spike-and-slow-wave):
Spike-Wave-Komplex mit einer Frequenz von 4-7 Hz (meist jedoch 6 Hz), im Allgemeinen als kurze, bilaterale Paroxysmen, symmetrisch und asymmetrisch vorkommend, die entweder in der Posterior- oder Anteriorregion ihr Maximum zeigen. Die Amplitude der Spitze schwankt, ist in der Regel deutlich aber niedriger als bei Spike-Wave-Komplexen langsamerer Repetitionsrate. Anmerkung: Dieses EEG-Muster ist von geringer klinischer Bedeutung und muss von epileptiformen Entladungen abgegrenzt werden.
 
Sekundäre bilaterale Synchronie (secondary bilateral syn-chrony, secondary generalization):
Generalisierte Ausbreitung einer zunächst fokalen (regionalen) epileptiformen EEG-Entladung. Anmerkung: Eine sekundäre bilaterale Synchronie geht oft von einem mesial frontalen Herd aus.
 
Sharp-and-Slow-Wave-Komplex:
Abfolge einer steilen Welle mit langsamer Nachschwankung.
 
Simultan (simultanous):
zeitgleich.
 
Sleep-onset-REM (SOREM):
Schlaf-Beginn-REM. Auftreten von REM-Schlaf innerhalb von 15 Minuten nach dem Einschlafen.
 
Sinusoidal:
annähernd sinusförmig.
 
Spannung (voltage):
Produkt aus Display(Schreiber)-Ausschlag und Empfindlichkeit (s. dort).
 
Sphenoidalelektrode (sphenoidal electrode):
Nadel bzw. Kabelelektrode, die unterhalb des Zygomatikusbogens perkutan eingestochen wird, so dass die Spitze an der Schädelbasis in der Nähe des Foramen ovale zu liegen kommt.
 
Spindel (spindle):
Gruppe rhythmischer Wellen mit Crescendo (Anstieg)- und Decrecendo (Abfall)-Verhalten der Amplitude.
 
Spitze (spike):
EEG-Transient mit scharfer, negativer Spitze, variabler Amplitude, einer Wellendauer von etwa 20 - 70 ms (d. h. einer Frequenz von 50-15 Hz), der sich bei normaler Registriergeschwindigkeit/Displaydarstellung deutlich von der Grundaktivität abhebt. Anmerkung: 1. Der Begriff sollte nur zur Beschreibung epileptiformer Entladungen verwendet werden und von scharfen Wellen (sharp waves), also Transienten ähnlicher Form aber längerer Dauer, abgegrenzt werden. Diese Unterscheidung ist rein willkürlich getroffen und dient allein der Deskription. Als Faustregel gilt, dass scharfe Wellen bei einem Papiervorschub von 3 cm/s 2 mm oder schmaler, scharfe Wellen dagegen breiter als 2 mm sind. 2. EEG-Spikes sollen klar von Potenzialen unterschieden werden, die mittels Mikroelektrodentechnik in einzelnen Zellen abgeleitet werden.
 
Spitze-Welle-Komplex (spike-wave-complex):
Spike gefolgt von einer langsamen Welle. Anmerkung: Da langsame Wellen nach Spitzen die Regel sind, werden nichtrepetierende Komplexe aus einer einzelnen Spitze und langsamen Wellen häufig auch nur verkürzt als Spitze (Spike) bezeichnet.
 
Status-epilepticus-EEG (status-epilepticus-EEG):
Das Auftreten anhaltender oder repetitiver Anfallsaktivität im EEG. Dieser elektrophysiologische Terminus ist abzugrenzen vom klinischen Begriff des Status epilepticus.
 
Stereotaktisches Elektroenzephalogramm (stereotactic elect-roencephalogram):
Abk.: SEEG oder SDEEG (stereotactic depth electroencephalogram). Mittels stereotaktisch implantierter intrazerebraler Elektroden abgeleitetes EEG. Die Koordinaten der Elektrodenposition können in einem stereotaktischen Hirnatlas bestimmt werden.
 
Sternospinale Referenzelektrode (sternospinal reference):
Als EEG-Referenz wird eine Elektrode über dem rechten Sternoklavikulargelenk mit einer zweiten über dem Dornfortsatz des 7. Halswirbels verschaltet. Die Spannung zwischen beiden wird potenziometrisch ausgeglichen, um EKG-Artefakte im EEG zu vermindern.
 
Subduralelektroden (subdural electrode):
Unterhalb der Dura mater epikortikal platzierte EEG-Elektroden.
 
Subklinische rhythmische elektroenzephalographische Entladungen des Erwachsenen (subclinical rhythmical electroencephalographic discharges of adults, SREDA):
Rhythmisches Muster beim Erwachsenen bestehend aus unterschiedlichen Frequenzen, meist mit Betonung im Φ-Bereich. Dieses Muster ähnelt EEG-Anfallsmustern, ist aber klinisch ohne Korrelat und hat keine klinische Bedeutung; muss klar von Anfallsmuster unterschieden werden.
 
Suppression (supression):
EEG-Ableitung mit einer niedrig-amplitudigen Aktivität unter 10 µV in Referenzableitungen (s. Burst-Suppression).
 
Symmetrie (symmetry):
1. Annähernd gleiche Amplitude, Frequenz und Form einer EEG-Aktivität über homologen Arealen der Hemisphären. 2. Annähernd gleich verteilte Ladungsmengen auf beiden Seiten der Grundlinie. 3. Annähernd gleichmäßige Verteilung von EEG-Wellen entlang des Kurvenverlaufs.
 
Synchronizität (synchrony):
Das zeitgleiche Auftreten von EEG-Wellen über verschiedenen, ipsi- oder kontralateralen Kortexregionen. Anmerkung: Zeitgleich bedeutet in diesem Zusammenhang, dass eine Zeitverschiebung mit der Auflösung von analogen Tintenschreibern oder der digitalen Computerdisplays/Ausdrucken in üblicher Zeitachse (3 cm/s) nicht erkennbar ist.